Glaskohlenstoff

Glaskohlenstoff weist Kohlefasern ähnliche chemische Beständigkeit auf. Jedoch lassen sich daraus dreidimensionale Bauteile erzeugen. Zur Herstellung werden Polymere mit hoher Kohlenstoffausbeute unter Sauerstoffabschluss zersetzt. Da die Pyrolyseprodukte aus dem Bauteil entweichen müssen, ist die maximale Wandstärke auf ca. 5 mm limitiert. Interne Mikrostrukturen ermöglichen die Entgasung auch deutlich größerer Teile. Außerdem muss die Temperatur während der Pyrolyse sehr genau kontrolliert werden, um eine Zerstörung der Bauteile zu vermeiden.
Versuche wurden mit der Mikrostrukturierung vorvernetzter Harzplatten, anschließendem Verkleben und nachfolgender Pyrolyse durchgeführt (Abb. 73, links). Alternativ wurden monolithische Bauteile mittels Gießen von Harz sowie flexiblen Filamenten, die nach der Vorvernetzung wieder entfernt wurden, hergestellt (Abb. 73, rechts). Die Beständigkeit gegenüber konzentrierter Schwefelsäure bei 100°C erwies sich als hervorragend. Allerdings ist die Adaption von Glaskohlenstoffteilen anspruchsvoll, da der Werkstoff sehr spröde ist.
   

Abb. 73:    Geklebte (links) und monolithische (rechts) Bauteile aus Glaskohlenstoff mit Mikrostrukturen.